Hotel Puerta America wurde als “Flagshiphotel” der Silkengroup konzipiert, jedes Stockwerk wurde von einem anderen international anerkannten Designer entworfen und ausgestattet – das Hotel kann somit als Schnitt durch die internationale Architekturszene gesehen werden.
Hotel Puerta America
TYPOLOGIE Hotel, Inneraum
STATUS Wettbewerb, Gebaut
ORT Madrid, Spanien
JAHR 2005
AUFTRAGGEBER Hoteles Silken
DESIGN TEAM Eva Castro, Ulla Hell, Holger Kehne, Annelie Giencke, Christian Täubert
Mehr als andere Gebäudetypologien sind Hotels durch eine lineare Wiederholung von immer denselben Einheiten gekennzeichnet. Die daraus resultierenden Flure als Weg zu den einzelnen Zimmereinheiten stehen in Kontrast mit der eigentlichen Intention eines Hotels, nämlich jeden Gast als Individuum zu sehen und ihm Erlebnisräume zu bieten.
Bewusst setzt sich der Entwurf von Plasma studio von einem solch vorhersehbarem Raumerlebnis ab: – durch die Entwicklung einer intuitiven, physiologischen und sinnlichen Morphologie soll eine neue räumliche Erfahrung geschaffen werden – der Gast soll auf seinem Weg den Raum über ein kreatives, körperliches und haptisches Interagieren erleben.
Diese Reise beginnt beim Verlassen des Lifts: der Gast ist mit dem sogenannten „Knoten“ konfrontiert – einem Bereich, in welchem beide Gebäudeflügel ineinander verwebt werden, um eine Art Wirbel zu erzeugen, welcher durch ein Absenken der Decke zu einem Cocoon transformiert wird.
Der Schnitt des Korridors variiert in Breite und Höhe – rhythmisch werden größt- und kleinstmögliche Dimensionen zueinander ausgelotet – über eine Serie von Rampen bewegt sich der Boden nach oben und unten – auf subtile Weise werden so die seriellen und normativen Aufteilungsprinzipien der Hoteltypologie als räumliches Erleben spürbar gemacht. Dieses reflektierende Raumerlebnis wird zudem durch eine Serie von Lichtschlitzen verstärkt. LEDs, welche einer graduellen Farbskala folgen, geben jedem Punkt im Raum eine unverkennbare Identität – welche als Farbgebung im jeweils angrenzenden Zimmer wiederholt wird. Dadurch soll ein intuitiver Orientierungssinn verstärkt werden.
Beim Betreten des Zimmers wird bewusst auf eine Entdramatisierung des Raumes gesetzt – das Zimmer wird zum Mediator zwischen intensivem Raumerlebnis des Korridors und der Außenwelt: die Bewegungen des Raumes werden ruhiger, die eingesetzten Materialien weicher – dennoch wird das Konzept fortgesetzt, mit den Sinnen des Gastes zu spielen: Sichtlinien, kontinuierlich gefaltete Möbelstücke, in Szene gesetzte Lichtsituationen und leichte Faltungen der Decke interagieren miteinander und bilden wiederum ein unverkennbares Raumempfinden.