Modulare Bushaltestellen vereinen Nachhaltigkeit, Funktionalität und Design zur Förderung umweltfreundlichen Verkehrs in einer alpinen Tourismusdestination

BUS STOP! Corporate design

TYPOLOGIE Mobilität, Infrastruktur, Öffentliche Plätze, Produkt
STATUS Auftrag, Gebaut
ORT Sexten, Italien
JAHR 2024
AUFTRAGGEBER Gemeinde Sexten


DESIGN TEAM Eva Castro, Tina Cerpniak, Niccolò Dal Farra, Ulla Hell, Holger Kehne, Peter Pichler, Chuan Wang
PHOTO CREDIT Michael Pezzei


Sexten ist eine viel besuchte Tourismusgemeinde in den Dolomiten und leidet als “Tourismushotspot” unter großem Verkehrsaufkommen. Initiativen auf unterschiedlichsten Ebenen sollen die Benutzung des öffentlichen Personennahverkehrs attraktiv machen. Dazu gehört auch die Gestaltung, das sogenannte Corporate Design der Bushaltestellen im Ort. Auf Initiative des örtlichen Tourismusvereins sollten  - ausgehend von einzelnen, addierbaren Elementen -  modular zusammensetzbare Haltestellen konzipiert werden: Die einzelnen Elemente sind  ein Haltestellenschild, ein Schutzdach mit Vitrine und Sitzgelegenheit in verschiedenen Größen, eine  Stehlehne, und eine nicht überdachte Sitzbank. Je nach Nutzungsintensität  und Platzverfügbarkeit können unterschiedliche Haltestellenkombinationen errichtet werden. Durch die modulare Zusammensetzung passt sich das Design an die Besonderheiten des jeweiligen Standorts an und gewährleistet gleichzeitig eine durchgehende Ästhetik im ganzen Ort.

Die einzelnen Element sind von dauerhafter Materialität:  verzinkte Stahlteile werden mit Betonelementen unterschiedlicher Oberfläche mit Zuschlag aus Dolomitgestein und heimischen Lärchen- und Zirbenholz kombiniert. Die sparsam eingesetzte Farbigkeit ist dem Logo Sextens entliehen. Die Betonteile sind Fertigteile, wurden im Werk gegossen, um auf der Baustelle schnell montiert werden zu können, die Schalungsformen werden für zukünftige Haltestellen weiter verwendet. Das Lärchenholz stammt aus einem Windwurf vom örtlichen Wald und wird für die vertikalen Holzflächen verwendet. Die Sitzflächen sind aus Zirbenholz gefertigt, welches keine Holzschiefer absplittert. Beton sorgt für Beständigkeit im rauen alpinen Klima während das eingesetzte Holz für Wärme sorgt- beide Materialien harmonieren mit dem natürlichen Umfeld, welches von ausgedehnten Waldflächen und bleichen Bergwänden geprägt ist.

Das Schutzdach ist so konzipiert, dass notwendige Information in einer kleinen Vitrine kommuniziert werden kann, genügend wettergeschützte Sitzfläche zur Verfügung steht, der Sichtkontakt zwischen Busfahrer*innen und Wartenden gewährleistet ist sowie ein Ausblick in die umgebende Landschaft möglich ist.  Prägendes Element der Haltestelle ist sogenannte “Gipfelbank” , welche von Plasma Studio 2019  für das Dorfmobiliar von Sexten entworfen wurde.