Ein Dachaufbau als Parasit, welcher von der Struktur des Bestandes ausgehend, seinen eigenen unabhängigen Charakter findet.

ESKER HOUSE

TYPOLOGIE Wohnen, Innenraum, Aufstockung
STATUS Wettbewerb 1.Preis, Gebaut
ORT Innichen, Italien
JAHR 2006
AUFTRAGGEBER Privat

DESIGN TEAM Claude Ballini, Eva Castro, Ulla Hell, Holger Kehne, Angelika Mair, Libny Pacheco, Peter Pichler
​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​PHOTO CREDIT Cristobal Palma, Holger Kehne

Esker House (Esker engl./ Formation, welche in Gebirgslandschaften aus dem Erosionsprozess entstanden ist) ist ein Dachaufbau auf einem zweistöckigen Einfamilienhaus aus den 60iger Jahren. Das Projekt wurde als Parasit entwickelt, welcher in seiner Ausformung vom Layout und Tragsystem seines Wirtes gestartet ist und stufenweise zu seinem eigenen unabhängigen und unverkennbaren Charakter gefunden hat.
Das Projekt besteht aus einer Serie von Metall- und Holzrahmen, welche durch ihre Aneinanderreihung an die Formationen der umgebenden Bergwelt der Dolomiten erinnern.
Die Formation des Außenraums bestimmt auch das Raumerlebnis innen, welches zum Spannungsfeld der Wahrnehmung wird: ungewohnte Winkel, in Bezug gestellt zum kartesischen System, lassen immer neue und unverkennbare Raumkonstellationen sichtbar werden.
Die geschichtete Morphologie und das Konstruktionssystem des Aufbaus ist vom Modul der außen liegenden Treppe ausgegangen, welche den Dachaufbau unabhängig vom Bestandsgebäude erschließt.  Das Modul eben dieser Treppe wurde multipliziert und in den Achsabstand der außen liegenden  und sichtbaren Stahlträger transportiert. Diese Stahlträger beschreiben  die sich kontinuierlich transformierende Geometrie des Dachaufbaus.
 
Die Innenräume sind eine Reflexion der äußeren Geometrie, welche sich über gefaltete Flächen definiert, die das Volumen mit dem Höhenversatz  unterstreichen. Der Charakter der Geometrie ist über den Übergang vom kartesischen System des Bestandshauses hin zur weichen Morphologie des Dachaufbaus  bestimmt.